Tapete

Tapete

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Ta|pe|te [ta'pe:tə], die; -, -n:
(zu Rollen gewickeltes) Papier oder Gewebe [mit farbigen Mustern], mit dem die Wände von Zimmern beklebt werden, um ihnen ein schöneres Aussehen zu geben:
eine teure, einfache Tapete; wir brauchen neue Tapeten.
Zus.: Papiertapete, Raufasertapete, Seidentapete, Stofftapete.

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Ta|pe|te 〈f. 19Wandverkleidung aus Gewebe, Seide, Leder od. (meist) Papier, häufig künstlerisch gestaltet [<mlat. tapeta; zu mlat. tapetum „Wandteppich“]

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Ta|pe|te , die; -, -n [mlat. tapeta = Wandverkleidung < (v)lat. tap(p)eta, Neutr. Pl. von: tap(p)etum, Teppich]:
meist mit Mustern bedrucktes Papier o. Ä., das in Bahnen auf Wände geklebt wird, um einem Raum ein schöneres Aussehen zu geben:
eine geblümte, abwaschbare, vergilbte T.;
2 Rollen T., -n.

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Tapete
 
[mittellateinisch tapeta »Wandverkleidung«, Plural von lateinisch tap(p)etum »Teppich«], Wandverkleidung, heute meist aus Papier oder Kunststoff, farbig (zum Teil mit Mustern) bedruckt oder auch geprägt. Handelsübliche Form ist die Rolle (53 cm breit; 10,05 m lang).
 
Bei Leimdrucktapeten wird zuerst die Papieroberfläche mit einer lichtechten Farbe bedruckt, dann werden das Muster und gegebenenfalls ein wasserfester Überzug aufgedruckt. Die Rückseite kann mit einer Kleisterschicht vorbehandelt werden, sodass beim Tapezieren die Tapete nur durch ein Wasserbad gezogen werden muss, um den Kleister zu aktivieren. Für den Druck werden außer Hochdruckmaschinen auch Kupfertiefdruck- und Flexodruckmaschinen eingesetzt. Raufasertapeten enthalten in der oberen Papierschicht eingepresste Fasern aus Sägemehl oder Holzspänen. Diese farblich neutralen Tapeten können nach dem Tapezieren mit Dispersionsfarbe gestrichen werden. Prägetapeten aus Papier oder Kunststoff erhalten auf der Prägemaschine ein Reliefmuster, wobei bis zu zehn Farben mitgedruckt werden können. Vor dem Prägen werden meist zwei Papierbahnen aufeinander kaschiert, damit die Prägung haltbarer wird. Bei Prägetapeten aus Kunststoff wird das Rohpapier mit einer PVC-Schicht überzogen. Darauf wird mit einer Tiefdruckrotations- oder Flexodruckmaschine das Muster gedruckt und in einem weiteren Arbeitsgang heiß geprägt oder es entsteht allein durch Heißprägen. Linkrustatapeten werden in einem Arbeitsgang bedruckt und zwischen einer Stahl- und Papierwalze geprägt. Als Druckfarbe verwendet man mit Leinölfirnis gebundene Öldruckfarben. Nach dem Druck wird zunächst ein Stärkeleim aufgetragen, dann die Tapetenbahn zur Erzielung eines Mattglanzeffektes lackiert. Seidenglanztapeten werden mit Glimmer oder Metallpulver vorgestrichen und anschließend in einer Gaufriermaschine geprägt. Die dabei entstehenden feinen Riffelungen bewirken eine Lichtbrechung, die das Muster, den Glanz und den Seidencharakter hervorbringt. Velourstapeten erhalten eine samtartige Oberfläche durch Beflocken einer vorgedruckten Tapetenbahn, z. B. mit Wollstaub. Daneben gibt es auch Textiltapeten mit einer Oberschicht aus Kettfäden, Geweben oder Gewirken und Naturstofftapeten, z. B. aus ostasiatischen Grasfasern oder Kork. Auf Papier oder Gewebe geleimtes, dünnes Furnier nennt man Holztapete (Echtholztapete, Holzhaut).
 
Geschichtliches:
 
Schon das Altertum kannte textile Wandbehänge, z. B. wird das Stiftmosaik in Uruk darauf zurückgeführt. Im frühen Mittelalter verwendete man neben Bildteppichen Stoffbahnen, auf Rahmen befestigt und an Sockel und Decke genagelt, zur Wanddekoration. In der Renaissance wurden die Räume ganzflächig mit Samt, Damast oder Brokat ausgeschlagen. Vom 16. bis 18. Jahrhundert war auch die aus Spanien importierte Ledertapete gebräuchlich. Handbemalte Papiertapeten kamen zuerst in China als Wandschmuck auf und wurden schon im 16. Jahrhundert durch die Ostindische Kompanien nach Europa eingeführt. Im 18. Jahrhundert verdrängten zunächst Bespannungen mit Leinen, Wolle und Wachstuch, dann geklebte Papiertapeten diese kostspieligen Dekorationen.
 
Die im 18. Jahrhundert bevorzugte Wachstapete war eine mit Zusatz von Wachs grundierte Leinwand, die mit Ölfarben bemalt wurde. Das Verfahren des um 1750 technisch hoch stehenden Stoffdrucks übertrug man in Großbritannien und Frankreich auf das billigere Papier. Im Biedermeier waren handgedruckte Bildtapeten beliebt, die mit Szenerien aller Art die Wände eines Raumes bedeckten. Mit dem Einsatz von Druck- und Papiermaschinen (ab 1840-50) begann die industrielle Fertigung von Tapeten, deren Gestaltung durch das englische Arts and Crafts Movement, durch Vertreter des Jugendstils (in Deutschland u. a. H. van de Velde, O. Eckmann, P. Behrens, W. Leistikow) und besonders durch die Bauhausentwürfe neue Impulse erhielt. - Eine umfassende Tapetensammlung befindet sich auf Schloss Weesenstein (Gemeinde Müglitztal, Landkreis Sächsischer Schweiz). Die weltweit bedeutendste Tapetensammlung besitzt das Deutsche Tapetenmuseum in Kassel.
 
 
T. Ihre Gesch. bis zur Gegenwart, hg. v. H. Olligs, 3 Bde. (1969-70);
 
Dt. T.-Museum Kassel, bearb. v. E. W. Mick (1983);
 F. Wappenschmidt: Chin. T.n für Europa (1989);
 
Die Kunst der T. Gesch., Formen, Techniken, hg. v. L. Hoskins (a. d. Engl., 1994);
 
Bauhaus-T. Reklame & Erfolg einer Marke, hg. v. B. Kieselbach u. a., Ausst.-Kat. (1995).

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Ta|pe|te, die; -, -n [mlat. tapeta = Wandverkleidung < (v)lat. tap(p)eta, Neutr. Pl. von: tap(p)etum, ↑Teppich]: 1. meist mit Mustern bedrucktes, zu Rollen gewickeltes Papier o. Ä., das in Bahnen auf Wände geklebt wird, um einem Raum ein schöneres Aussehen zu geben: eine geblümte, abwaschbare, vergilbte T.; 2 Rollen T., -n; *die T., -n wechseln (ugs.: 1. umziehen. 2. den Arbeitsplatz wechseln. 3. Urlaub machen: Zuerst hat ein Urlaub im Jahr gelangt ..., jetzt muss ich schon nach einem Vierteljahr die T. wechseln [Saarbr. Zeitung 12./13. 7. 80, I]). ∙ 2. frei hängender Wandbehang, Gobelin: da raschelte es hinter der T. (C. F. Meyer, Amulett 41); Sie sollen sich hinter die T. verstecken (Schiller, Fiesco IV, 11).

Universal-Lexikon. 2012.

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